Besuch vom VdK

( Marianne Rogers ) Am 27. Februar hatten wir Besuch von Frau Sina Grefe, Kreisgeschäftsführerin vom Sozialverband VdK Bayern. Sie gab uns einen sehr informativen Bericht über ihre Organisation.

Als erstes führte Frau Grefe uns in die Geschichte des VdK. Gegründet wurde dieser im Jahre 1946 in Bayern als Folge des 2. Weltkriegs. Die Abkürzung VdK stand ursprünglich für „Verband der Kriegsbeschädigten, Kriegshinterbliebenen und Sozialrentner Deutschlands. Die Beratung und Betreuung der Kriegsbeschädigten sowie der Witwen und Waisen stand im Mittelpunkt der Arbeit. In Bayern nahm der VdK bereits in den ersten Wochen tausende von Mitgliedern auf. Überall begann man mit der Gründung von Ortsverbänden. Die Zulassung des VdK Bayern war auch Initialzündung für die Gründung des VdK in anderen Bundesländern.

Den vorläufigen Mitgliederhöchststand erreichte der VdK Bayern im Jahr 1954 mit 404.000 Mitgliedern. Größter politischer Erfolg des VdK zu diesem Zeitpunkt war die Einführung des Bundesversorgungsgesetzes, das auf massiven Druck des VdK verabschiedet wurde und für ein einheitliches Versorgungsrecht für alle Kriegsopfer im Bundesgebiet sorgte.

In den Folgejahren gingen die Mitgliederzahlen langsam, aber stetig zurück. Doch dann begann die zweite Aufbruchsphase in der Geschichte des VdK. Konsequent öffnete sich der Verband für breite Bevölkerungsgruppen und bot allen Bürgerinnen und Bürgern sozialrechtliche Beratung und Vertretung vor Gerichten an: jüngeren und älteren Menschen mit Behinderung, chronisch Kranken, Rentnern und Arbeitnehmern. Die Umbenennung des Verbands in "Sozialverband VdK" im Jahr 1990 war der Durchbruch. Der einstige Kriegsopferverband hatte sich zu einem modernen Sozialverband weiterentwickelt. Stand heute gibt es rund 2,2 Millionen Mitglieder, davon allein in Bayern mehr als 800Tausend.

Seine sozialpolitischen Interessen vertritt der VdK durch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Kampagnen und Aktionen für ein sozial gerechtes Deutschland. Präsidentin ist Verena Bentele.

Die VdK-Landesverbände beraten ihre Mitglieder vor allem in diesen Rechtsgebieten: Gesetzliche Rentenversicherung, Gesetzliche Krankenversicherung, soziale Pflegeversicherung, Rehabilitation, Behinderung und Schwerbehindertenrecht, Sozialhilferecht, Gesetzliche Unfallversicherung, Rentenberatung / Mütterrente, Soziales Entschädigungsrecht, Arbeitslosenversicherung / Arbeitslosengeld.

Der Sozialverband VdK finanziert sich vor allem durch seine Mitglieder! Seit über 70 Jahren hilft der Sozialverband neuen und langjährigen Mitgliedern zu allen sozialrechtlichen Fragen, auch bei Widerspruchs- und Klageverfahren. Er vertritt seine Mitglieder gegenüber den Behörden oder vor den Sozialgerichten.

Der Bundesverband nimmt aktiv Einfluss auf aktuelle Entwicklungen in der Renten-, Gesundheits- und Sozialpolitik. Dabei vertritt er konsequent die Interessen der rund 2,2 Millionen Mitglieder in Deutschland.

Die Landesverbände machen sich stark für ihre Mitglieder gegenüber den Landesparlamenten und pflegen enge Kontakte zu anderen Organisationen. Die Kreisverbände beraten die Mitglieder beispielsweise zum Renten- und Behindertenrecht, zur Alten- und Sozialhilfe, zur Pflegeversicherung oder zum Patientenschutz. Qualifizierte Mitarbeiter klären die Mitglieder über ihre Rechte und Ansprüche auf und erledigen für Sie den Schriftwechsel mit Behörden. Die Prozessbevollmächtigten vertreten die Mitglieder vor den Sozial- und Verwaltungsgerichten.

Die Ortsverbände halten ihre Mitglieder mit Informationsveranstaltungen zur Sozialpolitik oder zu Gesundheitsthemen auf dem Laufenden. Außerdem lassen sie sich abwechslungsreiche Freizeitaktivitäten einfallen, wie Tagesausflüge, Reisen oder Gesprächsrunden.

Als Mitglied erhält man sowohl über die VdK-Zeitung als auch über diverse Online-Portale Auskunft über aktuelle Themen. Der Jahresbeitrag beträgt 84 Euro. Am Ende der Veranstaltung gab es noch jede Menge Fragen an Frau Grefe. Vielen war der VdK und dessen Tätigkeit bisher unbekannt. Somit war es ein sehr informativer und gelungener Nachmittag.